Die Bauern­mühlen als Zeugen der landwirt­schaftlichen Subsistenz­wirtschaft

Verbunden mit dem Ackerbau wurde die Zerkleinerung der Nahrungsmittel für sesshaft Gewordene zur Notwendigkeit. Es dürfte dies mit Reibsteinen und Mörsern wie später auch durch Handmühlen und noch später mit Hilfe des Antriebs durch Tiere geschehen sein. Zur Römerzeit sind bereits durch Wasserkraft angetriebene Wasserschöpfräder entwickelt worden, womit man sich die Natur zu Nutze machen konnte. Durch Wasserkraft entstanden eine Fülle von Anwendungen, die bedient werden konnten, so etwa zu Säge- und Hammerzwecken. Der häufigste Typus im Gebiet dürfte die Getreidemühle für die Landwirte gewesen sein. Davon sollen am Rio Piumesc bei Trarego mehrere gestanden haben. Beim Absuchen entlang des Baches bin ich allerdings nur mehr auf einen ersichtlichen Standort oberhalb der «Römerbrücke» gestossen. Dort wird derzeit am nahen Bach ein Gebäude restauriert, von dem ich annehme, dass es früher eine Getreidemühle war.

Bei Wanderungen fällt im Übrigen auf, dass man immer wieder auf isolierte Mühlsteine stösst. Diese liegen im Freien herum, wurden in Steinmauern eingebaut oder dienen Dekorationszwecken in der Hausumgebung, so wie man Wagen­räder an die Hauswand hängt. Auch an dem an Ponte vorbei fliessenden Riale di Bugnano, nahe meinem Haus, soll lange Zeit ein Mühlrad im Bachbett gelegen haben. Es stammte von einer abgegangenen Getreidemühle, an die sich der Vater meines Hausverwalters Walter Morandi noch erinnerte. Gegen die Bachmündung nahe des Lago Maggiore wurde eine grosse Mühle für gewerbliche Zwecke auf der Seite des Hoheitsgebietes von Cannero betrieben. Walter Morandi kann sich noch erinnern, das grosse Mühlrad in den 1950er Jahren gesehen zu haben. Noch heute ist der Wasser­kanal, der das Betriebswasser aus dem Fliessgewässer abzweigte, erhalten. Die Gebäudegruppe der Mühle wurde nach der Betriebseinstellung zu Wohnzwecken entwickelt.

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