Warum geht es mit der Biodiversität so rasch abwärts? Das hat sicher einiges mit unserem Verhältnis zur Natur zu tun. «Die Ethik, die wir brauchen, erreichen wir nicht, indem wir uns als Aliens auf diesem Planeten begreifen». Dies meinte der US-Biologe David Haskell.
Der Verhaltensforscher Frans de Waal fragte im Titel eines Buches: Are we smart enough to know how smart animals are? Sind unsere Forschungsmethoden dem ganzen Spektrum artspezifischen Vermögens überhaupt angepasst? Ich bezweifle dies. Ich meine, dass all zu viel vom Menschen als Projektion zum Erforschenden überschwappt. Es bleibt auch hier das Problem des Anthropozentrismus. Es erscheint unlösbar, wenn der Mensch sich nicht aus der menschlichen Perspektive lösen kann. Der Mensch hätte aber die Möglichkeit, sich von gewissen Zentrismen zu lösen. Die neue Verhaltensforschung zeigt, dass andere Arten ebenfalls Anlagen zum «Geistigen» aufweisen: Emotion, Intelligenz, Werkzeuggebrauch etc. Unsere Spezies-Arroganz gilt es zu hinterfragen.