Englischer Beitrag aus dem Jahr 2009.
Die Rückkehr von Bär, Wolf und Luchs in den Alpen ist konfliktreich beladen. Die damit verbundenen Emotionen stehen in keinem Verhältnis zu den Tatsachen. Hierzu ein Beispiel: In der Schweiz werden ca. 200’000 Schafe gesömmert. Davon verunglücken jährlich 4’000 bis 5’000 Stück, durch Krankheit, Steinschlag, Abstürze, Lawinen und anderes. Rund 200 Schafe werden jährlich durch Wölfe gerissen, die zudem noch entschädigt werden. Die vielen verunglückten Tiere stehen nicht zur Diskussion, für die Wolfsrisse aber wird der Wolfsabschuss verlangt, immer und überall. Diese Forderungen werden von der alpinen Politik übernommen, sie stellen die Fahnen in den geeigneten Wind. Man kann es auch anders sehen. Bär, Wolf und Luchs gehören als Regulatoren zur mitteleuropäischen Tierwelt und ohne sie fehlt etwas in der biologischen Vielfalt und im Funktionieren der Ökosysteme. Durch ungeregelte Abschüsse aus Rudeln kommt zudem einiges durcheinander, was sich kontraproduktiv auswirken kann. Ich gestehe, ich schätze diese Tiere, insbesondere den Wolf in seinem sozialen System. Man kann darüber diskutieren, ob ein Wolf, der zu viel Ärger macht, erschossen werden kann. Nicht jedes Tier ist heilig, aber wir müssen nicht aus jeder Generation ein paar Tiere schiessen, damit die natürliche Scheu erhalten bleibt.
Alpenkonvention / Alpine Convention, Platform „ Large Carnivores and Wild Ungulates“
Workshop 21.-23.Oktober 2009 Triesen FL