Wer zahlt am Ende die Zeche?

Beitrag aus der Zeitschrift Nationalpark Nr. 2/2021, S. 32f.

Seit meinem Geburtsjahr 1945 hat sich die Zahl der Menschen weltweit mehr als verdreifacht, der Energieverbrauch ist sogar um das Achtfache gestiegen. Wir leben auf zu großem Fuß. (…) Blende ich in meine Jugendzeit zurück, so brachte ich meiner Mutter im Frühling einen Blumenstrauß mit Margeriten, Wiesensalbei und Witwenblumen, gesammelt vor unserer Haustüre. In der bunten, zweimal gemähten Blumenwiese summte, brummte und roch es aromatisch. Die Schmetterlinge tanzten um die Blüten. In den Kirschbäumen brüteten Steinkauz, Wiedehopf und Rotkopfwürger.

(…)

50 Jahre später sind die hochstämmigen Obstbäume, die einst die Landschaft parkartig gestalteten, bis auf klägliche Reste gerodet, die inzwischen sattgrünen Wiesen werden sechsmal geschnitten: ein drastischer Landschaftswandel. Die Bäume standen der intensiven Landwirtschaft im Weg. So wurde die einstige Vielfalt zur Einfalt.

(…)

Die Politik orientiert sich hingegen an der Tagesaktualität innerhalb ihrer Mandatszeiten. Beim Erhalt der biologischen Vielfalt sind wir bisher gescheitert, trotz ausdrücklicher Verpflichtungen in internationalen Konventionen. Es fehlt an ausreichender Sensibilisierung der Entscheidungsträger. Es fehlt eine «Greta», die unser Fehlverhalten und die daraus abzuleitenden Maßnahmen in einfachen Worten auf den Punkt bringt und damit aufrüttelt.

Zum Beitrag.

Empfehlen
  • Facebook
  • Twitter
  • LinkedIN
  • Pinterest
Share
Getagged in