«Irgendetwas geht seinen Gang» schrieb der irische Dramatiker Samuel Beckett (1906-1989) in seinem «Warten auf Godot»c, wo zwei auf den nicht bekannten Dritten warten. So geht es mir mit der Beobachtung des Wetters, das irgendwann zur Klimaänderung führt.
Der Föhn vertreibt den Nebel. Die früher wochenlang stabilen Nebeldecken sind heute in meiner Wahrnehmung deutlich seltener geworden. Auch hierzu fand ich keine Daten. Wollte man Ende des 20. Jahrhunderts einmal die Sonne sehen, so musste man über den Triesenberg hinauf in Richtung Malbun oder Gaflei fahren und war dann über dem Nebelmeer. Ich empfand die stationären Nebeldecken optisch wie das frühere Gletschereis, als in der Eiszeit eine mehr als tausend Meter mächtige Eisschicht im Rheintal lag. Die Nebeldecken breiten sich vom Bodensee her in mehreren Haltestellen talaufwärts aus. Eine häufige Nebelgrenze liegt südlich von Balzers-Trübbach, in Sargans herrscht dann Sonnenschein.
Böige Winde, auch ohne Föhn, gab es schon immer. Ich erinnere mich der eher seltenen, aber starken Westwinde aus dem Toggenburg in Richtung Eschnerberg, der sogenannte St. Johanner. Er beeinträchtigte im 20. Jh. mehrmals die standortswidrigen Fichten-Reinbestände am Eschnerberg. Die Fichten sind Flachwurzler und sind darum besonders windgefährdet. Sie fielen wie Zündhölzer um. Auch beim Wind oder Sturm zeigt sich ein neues Phänomen. Erstmals ist mir dies im Vaduzer Schlosswald aufgefallen, als es im Jahr 1990 einen älteren standortstypischen Buchenbestand oberhalb des Schlosses Vaduz traf. Der Bestand wurde nicht durch den böigen Scherdruck des Windes geworfen, er zersplitterte die Buchenstämme durch einen Wirbel. Es ist also von einem Wirbelwind wie bei einem tropischen Zyklon auszugehen.