Für «wilde» Weiden

Ich wusste schon sehr früh, dass ein Fleischkonsum aus Umweltgründen restriktiv sein sollte. Da stiess ich auf einen Lichtblick, um den Fleischgenuss doch ein wenig zu rechtfertigen. Es ging dabei um Robustrinder auf Weiden, also Landschaftspflege, Erhalt der Biodiversität, Tierwohl und regionale Kreisläufe.

Wo Rinder und Pferde in geringer Dichte grasen, etabliert sich oft eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Die Wiesen werden heute in deutlich höheren Dichten als früher gemäht und mit dieser Intensivierung kommen die Grünlandbewohner nicht zurecht. Andererseits wurde die Nutzung von wenig ertragreichen Flächen vielerorts gänzlich aufgegeben. Die Beweidung ging zurück, könnte aber hier helfen. Rinder haben keine Schneidezähne und rupfen die Vegetation auf 5-7 cm über Boden mit der Zunge ab. Schafe sind hingegen als Rasenmäher bekannt, sie fressen nahrhafte Kräuter gründlich bis auf in die Erde ab. Dadurch verbleiben wenige Blüten als Nektarlieferanten für die Insekten übrig.

Den grossen Pflanzenfressern werden zusehends beeindruckende ökologische Verdienste zugeschrieben. Auf Farmen Englands wurde einiges an Vorarbeiten geleistet. Auf der Farm Knepp Estate in Südengland haben Robustrinder, Ponys und Tamworth-Schweine sowie Rothirsch, Damwild und Rehe vereint die Rückkehr von bedrohten Arten der Wirbellosen, Vögeln und Säugetieren in die Wege geleitet. In Irland gilt dies für das Dunsany Estate mit 650 ha Land eines Barons. In den Niederlanden wurde ein 21. Nationalpark mit 28‘900 ha eingerichtet, der den Unterhalt eines Naturentwicklungsgebiet den Megaherbivoren, also den grossen Grasfressern, überlässt. Man spricht von Rewildingprojekten.

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