Zur Abänderung des liechtensteinischen Jagdgesetzes

Zur Abänderung des liechtensteinischen Jagdgesetzes und der damit verbundenen Schutzwaldfrage.

Die Wald-Wild-Thematik wird in Liechtenstein seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Der Schalenwildbestand mit Hirsch, Reh und Gämse wird als zu hoch betrachtet. Die Regierung hat darum im Sommer 2020 eine Abänderung des Jagdgesetzes in die Vernehmlassung geschickt. Es wurden auch Informationsversammlungen und Exkursionen durchgeführt. Es sollen Massnahmen zur weiteren Reduktion des Schalenwildes ermöglicht werden, u.a. mit dem Einsatz von staatlichen Wildhütern, die ganzjährig in den Jagdrevieren eingreifen können. Diese Reduktion des Schalenwildes soll wegen der mangelnden Verjüngung des Schutzwaldes angestrebt werden. Der Schutzwaldanteil in den Liechtensteiner Waldungen wird mit 60% der gesamten Waldfläche bezeichnet. Die nicht ausreichend verjüngten Schutzwaldflächen werden ihrerseits mit 3‘750 Hektaren angegeben, was 75% der so ausgewiesenen Schutzwaldfläche entspricht. Technische Massnahmen seien ebenso nötig. In der Landtagssitzung vom Juni 2019 wurde sogar moniert, dass einmalige Investitionskosten von 500 Mio. Franken nötig werden.

Mir sträuben sich die verbliebenen Nackenhaare, wenn ich vom Schalenwild als Schädling des Waldes oder gar wie in Deutschland die Forderung nach «rotwildfreien Zonen» lese. Welche Arroganz von uns Menschen diese Lebensgemeinschaft zu definieren und Tiere davon auszuschliessen. Solche Forderungen zeugen von keinem ganzheitlichen Naturverständnis und auch gewisse vorgeschlagene Massnahmen in Liechtenstein sind aus Tierschutzaspekten betrachtet bedenklich (Stichwort Tötungsgatter, Nachtjagd)

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