Ehrendoktorat an Hansjörg Rheinberger – Dies Academicus 10. Juni 2022, Uni Liechtenstein

Mario F. Broggi, Laudator, der geehrte Hansjörg Rheinberger und Markus Jäger, Rektor der Universität Liechtenstein (v.l.n.r.).

Der Bildungsweg von Hansjörg Rheinberger ist ein ganz Besonderer. Genetik im Sinn von Abstammung ist hier ebenso eingebaut. Er hat als Urgrossneffe den berühmtesten liechtensteinischen Komponisten Josef Gabriel Rheinberger im Stammbaum, auch eine Familie, deren Persönlichkeiten viel für Liechtenstein geleistet haben. Hansjörg Rheinberger absolvierte seine Studien vielfältig, wie es in früheren Zeiten üblich war. Er hat einen Magister in Philosophie, ein Diplom in Biologie, promovierte mit einem Dr. rerum naturalium, also der Naturwissenschaften, und habilitierte sich in Molekularbiologie mit den Lernorten Tübingen, Freie Universität Berlin sowie Technische Universität Berlin. Ich überspringe in seinem Wirken seine zahlreichen Gastprofessuren an Universitäten, seine langjährige Wirkungsstätte war am Max Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Dort war er von 1997 bis 2014 Direktor und parallel dazu Honorarprofessor für Wissenschaftsgeschichte an der Technischen Universität in Berlin.

Seine Publikationen in den Bereichen Wissenschaftsgeschichte und Molekularbiologie sind Legion. Er forschte in einem Zweig der Philosophie, der die Fragen nach den Voraus­setzungen für Erkenntnis und das Zustandekommen von Wissen untersucht. Hansjörg Rheinberger kann auch als Wissenschaftshistoriker angesprochen werden. Er war im Jahre 2000 Gastwissenschafter am Collegium Helveticum der Eidgenössischen Hochschule Zürich, offensichtlich in bleibender Erinnerung, weil er dort im Jahre 2006 seine erste Ehrendoktorwürde erhalten hat. Im gleichen Jahr erhielt er in der Schweiz den Cogito-Preis, einen Wissenschaftspreis im Grenzbereich der Geistes- zu den Naturwissenschaften.

Laudatio vom 10. Juni 2022 an der Universität Liechtenstein