Findlinge sind Gesteine, die ortsfremd sind und durch Gletscher über grosse Distanzen transportiert wurden. Als das Eis schmolz und die Gletscher sich zurückzogen, liessen sie solche Felsblöcke liegen. Definitionsgemäss sind Findlinge grösser als ein Kubikmeter. Wie sieht das in Liechtenstein aus? Da die grosse Mehrheit der liechtensteinischen Landesfläche aus Sedimentgesteinen besteht, die als Meeresablagerungen oder durch Erosion während der Alpenbildung entstanden sind, sind Felsblöcke aus kristallinem Gestein (Granite und Gneise) in der Regel Findlinge. Sie sind auf der Rheintalseite in denjenigen Lagen anzutreffen, die in der letzten Eiszeit vom Rheingletscher bedeckt waren.
In der Geologischen Karte Liechtensteins M. 1:25‘000 aus dem Jahr 1985 sind etwa 300 rote Kreuze eingetragen, die jeweils den Standort eines Findlings des Rheingletschers an den Westhängen der Drei Schwestern-Kette sowie im nördlichen Teil des Eschnerberges ausweisen. Findlingsfelder finden sich ob Mäls-Balzers, im Hang ob «Matilaberg»-Triesen, ob Planken und am Maurerberg. Die höchstgelegenen Findlinge zeigen zugleich den Höchststand des Eises des Rheingletschers mit über 1000 Meter Mächtigkeit an.
Wir sollten uns des Themas der Erforschung der Lebensgemeinschaften auf Findlingen auch in Liechtenstein annehmen.