Beitrag aus dem Jahrbuch des Historischen Vereins Liechtenstein, Nr. 124, 2025, S. 84 – 121 (PDF, 8 MB).

Schaut man in die verschiedenen Fernsehkanäle, begegnet man fast täglich nummerierten Serien über «Lost Places», also «verlassene Orte», beispielsweise Lost Place 112. Meist handelt es sich um Begegnungen mit der jüngeren Geschichte, zum Beispiel Ruinen der Industrie- und Militärgeschichte. Es sind Orte, die im Kontext der ursprünglichen Nutzung in Vergessenheit geraten. Was ist daran so faszinierend, dass es sogar «Lost Places Google-Maps» gibt? Man darf von einem eigentlichen Hype, von einer euphorischen Begeisterung, rund um das Thema sprechen. Ist es das Entdecken ähnlich der Schatzsuche mit einem Detektor? Es ist wohl umfassender zu sehen. Es beinhaltet auch ernsthafte Formen der Heimatkunde, verbunden mit der Sehnsucht, etwas Verlorenes wiederzufinden. Wir begegnen in der Natur überwucherten Resten der Zivilisation und Zeugen der Vergangenheit mit Kraft zur Erinnerung.
Im Jahrbuch 124 des Historischen Vereins Liechtenstein wurde ein Beitrag mit einigen dieser «Lost Places» in Liechtenstein abgedruckt.