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«Vorkommen der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica L.) und der Sumpfgladiole (Gladiolus palustris GAUDIN) in Liechtenstein – ihre Bestände, Entwicklungstendenzen
und Schutzerfordernisse». Beitrag von Mario F. Broggi in Bericht Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg, 43, S. 145–156, Vaduz 2025
Für die beiden Rote-Liste-Arten Gladiolus palustris und Iris sibirica wurden 2008 / 2009 und 2022 Kartierungen ihrer Vorkommen in Liechtenstein vorgenommen. Dabei wurden auch die Bestandesgrössen an den festgestellten Standorten eruiert, was erlaubt, Entwicklungstendenzen abzuschätzen. 95 % der Streuerieder sind in den letzten beiden Jahrhunderten aus Liechtensteins Talebene durch landwirtschaftliche Intensivierungen verschwunden. Seit Ende der 1980-er Jahre stabilisierten sich deren Restbestände, weil für diese Streuerieder als ökologischen Ausgleich Prämien bezahlt werden. Dennoch sind seit der ersten Kartierung qualitative Verschlechterungen durch Stickstoffeinträge über die Luft eingetreten. Eine zunehmende Verschilfung und das Vordringen der Goldrute sind festzustellen und haben in einigen kleineren Riedparzellen die Iris sibirica zum Verschwinden gebracht. Bei Gladiolus palustris ist festzustellen, dass 90% ihres Bestandes ausserhalb von Schutzgebieten liegen. Entsprechend ist eine Anpassung der Naturschutzgebiete angesagt und deren Standorte sind zudem durch Pufferzonen abzusichern. Liechtenstein trägt im Alpenrheintal für die beiden Arten eine besondere Verantwortung.
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