Die politischen Konjunkturschwankungen der letzten Zeit richten sich gegen die Natur, sei dies bei der Energiebeschaffung, wo es ja durchaus Alternativen gibt, wo wir aber – was den Schutz gefährdeter Natur betrifft – keine haben. Weiters sei auf die Ablehnung eines Gegenvorschlages des Bundesrates im schweizerischen Parlament für die Biodiversitätsinitiative verwiesen oder sei es der Rückzug der Landschaftsinitiative durch die Initianten bei der Revision des Raumplanungsgesetzes, was Tür und Tor für das Bauen ausserhalb der Baugebiete öffnet. Der schweizerische Bauernverband verbündete sich vor den Parlamentswahlen mit der Wirtschaft nach dem Prinzip «gibst Du mir die Wurst, so lösch ich Dir den Durst», womit die Vorschläge für eine weitere nötige Ökologisierung der Landwirtschaft verhindert werden. Dabei wäre es sonnenklar, wir müssten den Viehbestand halbieren, um die laufende Überdüngung der Landschaft umweltverträglich zu gestalten. Ich bin irritiert, wie schnell dieser Abbau von Umweltvorschriften vor sich geht, wenn man weiss, wie zäh die Kleinarbeit war, um einiges für die Natur zu erreichen. Ich war bei der Schaffung von Roten Listen für gefährdete Arten dabei, ebenso mit der Mitarbeit für ein Bundesinventar für gefährdete Biotope, dies auf der Grundlage des damals revidierten Natur- und Heimatschutzgesetzes. Und auch bei der Revision des Eidg. Wasserrechtes und für mehr Natur in der Landnutzung durfte ich mitwirken. Wohin führt uns dieser Tsunami im Zuge der Energiehysterie, wobei das Ganze wohl mit dem gültigen Verfassungsrecht nicht kompatibel ist? Und dennoch, man steht nach diesen Rückschlägen wieder auf und setzt sich für weitere Verbesserungen für unsere Mitwelt ein, so auch mit dem nachfolgenden Gedanken, der mich seit langem bewegt.